Der Untergang der Menschheit:

Woher kommt die Angst vor künstlicher Intelligenz

Alles zur Betreutes Fühlen-Folge

Künstliche Intelligenz – das Thema der Stunde. Jeden Tag fluten Wörter wie ChatGPT oder Deep Learning unsere News-Feeds. Viele feiern’s – auch unser Gast und KI-Expertin Dr. Tina Klüwer äußert sich recht positiv. Gleichzeitig macht sich eine große Angst breit. Wie weit wird KI gehen? Wird sie uns ersetzen? Was macht Mensch sein überhaupt aus, wenn wir Dinge wie Intelligenz, Empathie und Kreativität schon heute in KIs sehen.



KI hat viele Anwendungsmöglichkeiten


Es gibt viele Innovationen mit künstlicher Intelligenz, die aktuell Schlagzeilen machen. Dabei geht es z.B. um Brustkrebserkennung, das Erkennen von psychischen Störungen [1], Risikofaktorfilter für Alzheimer [2] und Schlafstörungen. [3] Auch Gesichtserkennung spielt eine große Rolle. [4] Oder mit Fitness-Armbänder die mentale Gesundheit zu tracken [5].

Auch, dass KIs immer besser »Gedanken lesen« können, also unsere Gedanken in Worte umsetzen können, wird immer besser, wie eine neue Studie zeigen konnte. [6]

In diesen KI-Anwendungen steckt viel Potenzial, aber selbst Expert:innen sind gespalten, wie diese Entwicklungen weitergehen sollen. [7]


KI hakt unsere Beziehungen

Der berühmte Historiker Yuval Noah Harari schreibt in einem Artikel von The Economist. Er argumentiert, dass Sprache generierende KI nicht nur unser Schulsystem ändern wird, sondern auch wie beispielsweise politische Kampagnen laufen, welche Fake-News es geben wird und wie KI unsere menschliche Geschichte mitschreiben kann. Harari erklärt weiter, wie KIs bereits unsere intimen Beziehungen beeinflussen über Social Media und Co. 


Wovor haben wir Angst?

Die Psychologieprofessorin Alison Gopnik schreibt, dass unsere größte Herausforderung bezogen auf KI das »Alignment Problem« ist. Wie würden wir sicher gehen, dass die Interessen und Ziele der Roboter mit unseren menschlichen übereinstimmen? Ihre Lösung: die KI wie ein Kind betrachten. [8]


KI, ja – aber nicht für Alles

Wir wollen nicht, dass KI für alles eingesetzt wird, aber z.B. für den Einsatz bei riskanten Jobs.

Die Skepsis gegenüber KI kann u.a. auch daher kommen, dass wir nicht wissen, wie sie zu ihren Entscheidungen kommt. Viele KI sind eine »Black Box«. Allerdings sollten wir vielleicht bald diese Black Box füllen können laut Tech-Experte Sascha Lobo. Er weist zu Gast bei Markus Lanz auf das Konzept der »Explainable AI« hin.

Auch unser Gast, die KI-Expertin, Direktorin und Gründerin von K.I.E.Z., Dr. Tina Klüwer versucht hier zu besänftigen und weist darauf hin, dass wir auch bei unseren Mitmenschen nicht in den Kopf schauen können. Laut Tina brauchen wir auch keine Angst vor Superintelligenzen zu haben – also KIs, die vollumfänglich intelligenter sind als der Mensch.



Redaktion: Julia Weinstabl, M.Sc.-Psychologin

Produktion: Murmel Productions


QUELLEN

[1]  Shin, D., Cho, W. I., Park, C. H. K., Rhee, S. J., Kim, M. J., Lee, H., ... & Ahn, Y. M. (2021). Detection of minor and major depression through voice as a biomarker using machine learning. Journal of clinical medicine, 10(14), 3046.

[2] Gao, X. R., Chiariglione, M., Qin, K., Nuytemans, K., Scharre, D. W., Li, Y. J., & Martin, E. R. (2023). Explainable machine learning aggregates polygenic risk scores and electronic health records for Alzheimer’s disease prediction. Scientific Reports, 

[3] Huang, A. A., & Huang, S. Y. (2023). Use of machine learning to identify risk factors for insomnia. Plos one, 18(4), e0282622.

[4]  Wang, Y., & Kosinski, M. (2018). Deep neural networks are more accurate than humans at detecting sexual orientation from facial images. Journal of personality and social psychology, 114(2), 246.

[5] Abd-Alrazaq, A., AlSaad, R., Shuweihdi, F., Ahmed, A., Aziz, S., & Sheikh, J. (2023). Systematic review and meta-analysis of performance of wearable artificial intelligence in detecting and predicting depression. npj Digital Medicine, 6(1), 84.

[6] Tang, J., LeBel, A., Jain, S., & Huth, A. G. (2023). Semantic reconstruction of continuous language from non-invasive brain recordings. Nature Neuroscience, 1-9.

[7] How to worry wisely about artificial intelligence (2023). The Economist. 

[8] Gopnik, A. (2023). A Very Human Answer to One of AI’s Deepest Dilemmas. Association for psychological Science. 

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