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Wird deine Beziehung halten?

Alles zur Betreutes Fühlen-Folge

Liebe funktioniert wie Ernährung. Es gibt Booster, die wie Nährstoffe, Beziehungen am Laufen halten. Gleichzeitig gibt es Schadstoffe, die das Zusammensein nach und nach vergiften. Wir schauen uns an, was eine Beziehung gesund hält und was sie kaputt macht. Die Psychologie hat hier einige »Ernährungstipps« auf Lager. Außerdem machen wir einen Persönlichkeitstest zusammen und analysieren dabei die Chemie in unserem Hirn.

Kann uns Biologie sagen, welche Beziehung klappt?

Die Anthropologin und Liebesexpertin Helen Fisher erstellte auf Basis ihrer Forschung den ersten neurobiologischen Persönlichkeitstest: Das Fisher Temperament Inventory. [1] Demnach lassen sich Menschen, je nach neurochemischer Zusammensetzung in ihren Hirnen, vier Typen (»Temperamente«) zuordnen: Entdecker:in, Erbauer:in, Leiter:in und Verhandlungsführer:in

Der Fragebogen wurde von Fisher verwendet, um die Kompatibilität von Liebespartnern zu ermitteln, also der Frage: Passen Menschen zusammen? [2] Fisher stellte fest: »Bestimmte Temperamente ziehen sich eher an als andere«, ergänzt aber »Ein Stelldichein ähnlicher Charaktere heißt aber nicht, dass diese sich zwangsläufig ineinander verlieben.« [3]

Es ist eine interessante Idee bei der Persönlichkeitsforschung einen biologischen Ansatz zu nutzen. Allerdings steckt das Ganze noch in den Kinderschuhen und braucht weitere Forschung. [4]


Nährstoffe und Schadstoffe für die Liebe – Tipps von Expert:innen

Jetzt sind wir also zusammen. Wie schaffen wir es denn, dass es dann auch passt? Hier gibt es vier wichtige Nährstoffe, auf die wir achten sollten: Intimität, Sexualität, Kommunikation und Füreinander da sein (Commitment). [3]

Um auf eine emotionale Ebene zu kommen, ist Kommunikation wichtig. Nur so kann Intimität entstehen. Hier kann man auch auf die 3-Phasen-Methode bei Stressgesprächen von Guy Bodenmann zurückgreifen. [5]

Sexualität und Berührung sind wesentliche Pfeiler einer guten Beziehung, sagt Psychologin und Psychotherapeutin Beate Ditzen vom Institut für medizinische Psychologie der Universität Heidelberg. [3] Berührung, auch Sex, machen Menschen in Stresstests belastbarer. Selbst gedankliche Nähe kann schon helfen.

Commitment, als Selbstverpflichtung, ist der letzte wichtige Baustein. Es geht um das Füreinander da sein, kleine Dinge im Alltag, die der Liebe gut tun. Sozialwissenschaftlerin Jill Chonody von der Boise State University nennt diese Kleinigkeiten »Love Uplifts«.

Außerdem ist es wichtig sich in einer Beziehung nach der gemeinsamen Aufgabe zu fragen.

Wenn eine Beziehung zu wenige Nährstoffe einerseits hat und zu viele Schadstoffe andererseits, dann geht die Liebe kaputt. Zu starken Schadstoffen gehören z.B. Enttäuschungen und Vertrauensverlust.


QUELLEN

[1] Brown, L. L., Acevedo, B., & Fisher, H. E. (2013). Neural correlates of four broad temperament dimensions: testing predictions for a novel construct of personality. PloS one, 8(11), e78734.

[2] Fisher, H. E., Island, H. D., Rich, J., Marchalik, D., & Brown, L. L. (2015). Four broad temperament dimensions: description, convergent validation correlations, and comparison with the Big Five. Frontiers in psychology, 6, 1098.

[3] Donner, S. (2021). Wie Liebe auf Dauer funktionieren kann. Spiegel. 

[4] Gooray, E. (2018). Don't take Personality Tests personally. Pacific Standard.

[5] Girod, E. (2020). In drei Schritten das Scheidungsrisiko senken. Tagesanzeiger. 

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